Goldenes Räderwerk

damals in der sächsischen Uhrmacherei und heute bei LANG & HEYNE

02/2019: Goldenes Räderwerk

Schaut man sich alte Taschenuhren an, findet man immer wieder Einzelstücke, in denen das Räderwerk aus Gold ist. Warum wurde Gold damals verwendet und wieso findet man es heutzutage selten in Uhren?

 

Damals war es ein Zeichen für eine besonders edle Taschenuhr, denn das Material Gold gilt von jeher als der Inbegriff von Wert.

Gold assoziieren viele als weiches Material, aber durch Legieren, Walzen und Hämmern lässt sich die Härte so weit steigern, dass sie über der des Messings liegt. Technisch sind aber zwei Eigenschaften von Interesse: es verträgt trockene Reibung ohne Öl, wie sie in der Uhr zum Beispiel an der Ankergabel oder dem Eingriff der Räder in die stählernen Triebe vorkommt, recht gut. Und es verhält sich gegenüber den früher verwendeten, natürlichen Schmierstoffen neutral. Daher wurde es zum Beispiel bei den sächsischen Taschenuhren als Material für die Hemmung verwendet. Diese Hemmungen hatten am präzisen Gang dieser Uhren, der auch über längere Zeit stabil blieb, einen großen Anteil.

Ein weiterer Vorteil massiver Goldteile ist, dass eine galvanische Beschichtung nicht mehr notwendig ist. Gerade bei Verzahnungen kann sich mit der Zeit durch den Druck auf die Zahnflanken die Goldschicht vom Messing lösen und so zu Abrieb und Verschleiß führen. Manche Hersteller verzahnen deshalb ihre Räder nach dem Vergolden. Aus dem gleichen Grund sind vor allem bei historischen Chronographen die Räder der Stoppmechanik, die sehr fein verzahnt sind, oft aus hartem Gold gefertigt. Der Abrieb einer galvanischen Beschichtung würde hier die Uhr zum Stehen bringen.

 

Die Vermutung liegt nahe, dass diese kleinen Vorteile den für damalige Zeiten höheren Aufwand in der Fertigung meist nicht rechtfertigten. Wenn verwendet, dann wohl meist aus ästhetischen als funktionellen Gründen, vor allem wenn es sichtbar war.

Im Zuge der Industrialisierung und Kosteneinsparung verschwand das goldene Räder- und Hemmwerk in den Uhren. Durch synthetische Öle an der Hemmung erzielte man gleiche Ergebnisse mit dem härteren Stahl.

 

Die Hingabe zum Detail in den LANG & HEYNE Uhren sucht ihresgleichen. Und in Anlehnung an die historische sächsische Uhrmacherei war es eine logische Konsequenz, unsere Werke statt mit einem vergoldeten Messingräderwerk mit massiven Goldradblättern auszustatten.

Sowohl die Bestandteile der Hemmung, als auch die Fertigung alle Laufwerksräder aus massivem, hartgewalztem Gold waren für uns ein Muss. Der höhere Materialwert der kleinen Räder wird schnell von dem Vorteil der schöneren Politur des Goldes und der Möglichkeit, kleine Beschädigungen nacharbeiten zu können, wieder aufgewogen. Da unsere Uhren nicht nur Zeitmesser, sondern auch kunstvoll gestaltete Mechanismen sind, die dem Auge etwas bieten wollen, spielt für uns auch der Farbkontrast der rotgoldenen, geschliffenen Radblätter mit ihren polierten Fasen zum gelbgoldenen, körnigen Untergrund eine Rolle.

 

Für uns war es ein Prozess. Bereits seit 2009 werden die kleinen Caliber mit diesem Räderwerk versehen. Seit 2016 wird auch das Räderwerk und die Hemmung der großen Caliber in hartem Roségold gefertigt. Damit sind alle Uhren von LANG & HEYNE mit diesem hochwertigen goldenen Räderwerk ausgestattet.

 

So ist es für jeden eine besondere Freude, eine Uhr von LANG & HEYNE in der Hand zu halten und sie in ihrer Perfektion zu erleben.

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